Zecken

Gemeiner Holzbock

Spätestens wenn uns im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen verwöhnen und es draußen milder wird, werden auch die Zecken wieder aktiv. Diese Parasiten können beim Aufenthalt in der Natur sowohl Tiere als auch Menschen befallen und gefährliche Krankheiten übertragen. Hunde- und Katzenbesitzer kennen das Problem des Zeckenbefalls nur allzu gut. Was sollte man über Zecken wissen? Wie kann man Zeckenstichen vorbeugen?

Schon ab einer Außentemperatur von sieben Grad Celsius und vor allem bei feuchter Vegetation muss man damit rechnen, dass man diese Blutsauger im Fell seines Haustieres findet.

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und ernähren sich vom Blut und der Lymphflüssigkeit ihrer Wirte. Sie lauern am Wegesrand, im Wald, auf Wiesen, an Ufern von Flüssen oder Seen und im Garten. Sie warten auf Opfer oder bewegen sich auf diese zu, halten sich an ihnen fest, suchen eine geeignete Bissstelle und stechen zu. Vor einer Blutmahlzeit sind sie sehr klein und lassen sich daher im dichten Fell eines Haustieres meistens nicht sofort entdecken. Mit Blut vollgesogene Zecken sind jedoch, zumindest bei Tieren mit glattem, dünnerem Fell, nicht mehr zu übersehen. Weibliche Zecken erreichen in diesem Zustand eine Größe von bis zu drei Zentimeter. Der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke sind Zeckenarten, die in Mitteleuropa für unsere Hunde am gefährlichsten sind. Durch die globale Erwärmung sind jedoch mittlerweile auch weitere Arten aus dem südeuropäischen Raum auf dem Vormarsch.

Nicht jede Zecke überträgt Krankheiten. Hat sie sich jedoch bei ihrem vorherigen Wirt infiziert, überträgt sie die Erreger durch einen Stich auf den nächsten Wirt, z. B. auf einen Hund, eine Katze, ein anderes Tier oder auch auf einen Menschen. Die Zecke benötigt allerdings mehrere Stunden, um etwaige Krankheitserreger übertragen zu können.

Daher heißt Regel Nummer 1:

Entferne eine Zecke sofort, wenn du sie entdeckt hast!

Mit jeder Stunde, die sie Blut saugen kann, steigt die Ansteckungsgefahr. Geeignetes Werkzeug zum Entfernen einer Zecke sind zum Beispiel eine Zeckenzange oder ein Zeckenhaken. Die Zecke wird nach dem Entfernen am besten durch Zerdrücken zuverlässig getötet. Zecken können mehrere Stunden im Wasser oder im Gefrierfach überleben.

Gefürchtete Hundekrankheiten, die durch eine Zeckeninfektion entstehen können, sind Anaplasmose, Ehrlichiose, Babesiose oder Lyme-Borreliose. Oft verlaufen diese Krankheiten zunächst symptomlos oder unspezifisch und verschlechtern sich schleichend. An einer durch den Gemeinen Holzbock übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkranken Hunde, im Gegensatz zu Menschen, eher selten. Der Gemeine Holzbock kann jedoch auch Borrelien und Anaplasmen übertragen, die unseren Haustieren deutlich häufiger gefährlich werden.

In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. (Stand: 27.02.2025)

Die Übersichtskarte des Robert-Koch-Instituts gibt detaillierte Auskunft über weitere und neu hinzugekommene Risikogebiete.

Link:

https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/F/FSME/Karte.html

Es ist unumgänglich, seinen Hund nach jedem Spaziergang in Feld, Wald und Wiese auf Zeckenbefall zu untersuchen. Wichtig zu wissen: Jede Zecke, die auf dem Fell des Haustieres herumkrabbelt und noch nicht zugestochen hat, kann auf den Menschen übergehen und hier ebenfalls gefährliche Infektionen auslösen.

Mögliche Symptome einer Zeckeninfektion bei Hunden reichen je nach Erreger von Abgeschlagenheit, Fieberschüben, Atemnot oder schwerem Atmen bis hin zur Schwellung der Lymphknoten, Gelenkschmerzen/Gelenkentzündungen, Muskelschmerzen, Fressunlust, Herzproblemen, Nierenversagen und Störungen des zentralen Nervensystems, um nur einige zu nennen. Besonders hervorzuheben ist hier die Babesiose, die über die Auwaldzecke übertragen wird. Unbehandelt kann Babesiose zum Tod eines infizierten Hundes führen, da der Erreger die roten Blutkörperchen zerstört.

Insgesamt gilt: Sollten sich bei einem Haustier nach einem Zeckenbiss ungewöhnliche Verhaltensweisen oder Krankheitssymptome zeigen oder wird eine Rötung oder Entzündung um die Einstichstelle sichtbar, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Viele Zeckeninfektionen können über eine hochdosierte, länger andauernde Antibiotikagabe erfolgreich behandelt werden.

Vorbeugung gegen Zeckenbefall ist in der warmen Jahreszeit demnach ein unbedingtes „Muss“.

Es sind zahllose Mittel zur Zeckenabwehr auf dem Markt, angefangen mit Spot-ons, Sprays, Zeckenhalsbändern und Tabletten bis hin zur eher umstrittenen Impfung für Haustiere.

Jeder Tierhalter sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass chemische Mittel zur Zeckenabwehr als Antiparasitika Gifte enthalten. Sie können daher Nebenwirkungen wie zum Beispiel Erbrechen, Durchfälle, Speicheln, Lethargie, Juckreiz oder auch neurologische Symptome beim Haustier auslösen.

„Je nach Wahl des Zeckenmittels sollte man beachten: Fast alle Präparate sind giftig für im Wasser lebende Tiere wie Fische und Insekten … Hunde mit einem Zeckenschutz sollten also nicht schwimmen gehen. Eine Ausnahme bildet der Zeckenschutz mit Tabletten. Diese wirken nicht auf der Haut des Hundes, sondern im Blutkreislauf des Tieres und werden somit im Wasser nicht abgewaschen. Nicht nur für Insekten können sich Zeckenmittel negativ auswirken. Einige der Präparate enthalten als Wirkstoff Permethrin oder Deltamethrin. Diese können bei Katzen zu schweren Vergiftungen führen ... Präparate mit diesen Wirkstoffen sollten Tierbesitzer meiden, wenn Hunde und Katzen im gleichen Haushalt leben. (Zitat: zdf.de)

Erwähnt werden sollen an dieser Stelle ebenfalls Repellenzien. Darunter versteht man Substanzen, die der Abwehr von Schädlingen dienen.

„Auch zahlreiche Naturstoffe wie Neemöl, Lavendelöl sowie Geraniol verfügen über repellierende Eigenschaften. Die Anwendung von Repellenzien kann durchaus eine Alternative zum Einsatz von insektiziden und akariziden Produkten darstellen, da Letztere größtenteils über ein erheblich größeres Risikopotenzial verfügen.“ (Zitat: umweltbundesamt.de, Repellents gegen Insekten und Zecken: Zulassung und Wirksamkeitsbeurteilung)

Spot-ons oder Sprays für Tiere auf der Grundlage von Neemöl kombiniert mit Wirkstoffen aus dem Kokosöl oder weiteren Bioziden werden neben chemischen Mittel ebenfalls auf dem Markt angeboten und gelten als frei von Nebenwirkungen.

„Allgemein wird dazu geraten, lieber ein Repellent, also ein abweisendes Mittel, zur Zeckenabwehr zu verwenden als ein sogenanntes systemisches Antiparasitikum, das sich im Hund über die Blutbahn verteilt und die Zecke erst nach dem Biss tötet. Begründet wird das damit, dass eine Zecke, die gar nicht erst saugt, keine Krankheiten übertragen kann.“ (Zitat: Uelzener Magazin)

Wofür auch immer man sich entscheidet,

„Grundsätzlich gilt: Der Zeckenschutz sollte immer mit dem Tierarzt und nach Bedarf ausgewählt werden.“ (Zitat: zdf.de)


Foto: privat

Quellen und Links mit weiterführenden Informationen:

https://parasitenportal.de/hund/zecken/

https://zecken-stich.ch/zecken-bei-hunden/

https://www.fressnapf.de/magazin/hund/gesundheit/zeckenbiss/

https://www.helvetia.com/de/web/de/ratgeber/tiere/hunde/haltung/zecken-hund.html

https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/hunde-zecken-halsband-tablette-100.html

https://uelzener.de/magazin/hund/tiergesundheit/zecken-hund/

https://www.umweltbundesamt.de/repellentien-lockmittel#allgemeine-informationen

https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/F/FSME/Karte.html

15 June 2025