Schwimmspaß mit Hunden

Schwarzer Hund kommt mit Wurfspielzeug aus dem Wasser

Bei hochsommerlichen Temperaturen genießen die meisten Hunde, genau wie wir Menschen, die Abkühlung im Wasser. Prinzipiell ist jeder Hund körperlich in der Lage zu schwimmen. Hunde müssen das Schwimmen nicht erlernen. Allerdings gibt es die richtigen „Wasserratten“, die eher „Wasserscheuen“ und die, die aus gesundheitlichen oder körperlichen Gründen lieber aufs Schwimmen verzichten sollten. Hier einige „Baderegeln für Hunde“ sowie Informationen rund um das Thema „Schwimmen mit Hunden“. 


Baderegeln für Hunde:

  • An besonders heißen Tagen für langsame Abkühlung des Vierbeiners sorgen, keine Sprünge ins kalte Wasser, es können sonst Herz- und Kreislaufprobleme entstehen.
  • Den Hund beim Schwimmen immer beaufsichtigen, damit er sich nicht zu sehr verausgabt. Schwimmen ist für Hunde anstrengender als z.B. das Laufen am Fahrrad.
  • Bei „Balljunkies“, die gerne Spielzeug oder Stöckchen aus dem Wasser holen, kurze Spiel- und Schwimmzeiten (10 Min.) und längere Pausen einlegen: Es droht sonst eine „Wasservergiftung“ durch zu hohe und unkontrollierte Aufnahme salzarmen Wassers (siehe Link: happydog.de).
  • Beim Baden im Meer kein Salzwasser trinken lassen, Erbrechen und Durchfall können die Folge sein, bei größeren Salzwassermengen droht langfristig sogar Austrocknung des Körpers.
  • Abduschen nach dem Schwimmen im Salzwasser. Salzwasser kann die Haut schädigen.
  • Bei Hunden mit stark behaarten Schlappohren den äußeren Gehörgang gut abtrocknen, es können sonst Ohrenentzündungen entstehen.
  • Nach dem Schwimmen gut abtrocknen, bei nassem Fell droht Sonnenbrand, da jetzt viel nackte Hut freiliegt.
  • Hund nicht mit Halsband schwimmen lassen, er kann sich damit schlimmstenfalls irgendwo verfangen (auch mit den eigenen Pfoten) und die Kontrolle verlieren.
  • Darauf achten, dass nichts Spitzes oder Scharfes (z.B. Scherben) im Wasser zu sehen ist oder aus dem Wasser herausragt.
  • Den Hund beim Schwimmen niemals unbeobachtet lassen. 


Wassergewöhnung:

  • Welpen ab dem 4. Lebensmonat langsam und spielerisch ans Wasser gewöhnen, kurze Badesequenzen unter Aufsicht in flachen Gewässern oder im Hundepool.
  • Zusammen mit dem Hund ins seichte, ruhige Wasser gehen, Vertrauen aufbauen, Wasserspielzeug einsetzen.
  • Langsam die Wassertiefe erhöhen, bis der Hund von selbst zu paddeln oder zu schwimmen beginnt.
  • Positive Verstärkung durch Lob und Belohnung.
  • Ausrüstung: Schwimmweste, Wasserspielzeug, Leckerlis, Handtuch
  • Kein Hund sollte ins Wasser gezwungen werden, wenn er nicht von sich aus Spaß daran zeigt! Zwingen bedeutet Vertrauensbruch!

(Weitere Infos: Link: hundeo.com) 


Positive gesundheitliche Nebeneffekte des Schwimmens:

Schwimmen bietet ein sanftes, aber effektives Training für Muskeln und Gelenke bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose, Spondylose, Hüft- oder Ellenbogengelenkdysplasie), da das Wasser den Körper trägt und dadurch die Gelenke entlastet. Übergewichtige Hunde können schonend Kalorien verbrennen und ihr Gewicht reduzieren. 


In diesen Fällen bestehen Badeverbote:

  • Gewässer mit Unterströmungen oder raue See meiden: Lebensgefahr!
  • Den Hund nicht im sehr kalten Wasser schwimmen lassen, es drohen Muskelverkrampfungen: Lebensgefahr! (siehe auch weiter unten: Wasserrute)
  • Kranke Hunde (z.B. Infekte mit Fieber, Hauterkrankungen, Epilepsie, Herz-Kreislaufbeschwerden) oder Hunde mit insgesamt schwacher Kondition nicht unkontrolliert schwimmen lassen: Es drohen zu hoher Energieverlust, Schwächeanfälle und Lebensgefahr!
  • Nicht in Gewässern mit Blaualgenwuchs schwimmen lassen: Gesundheitsschädigend!
  • Den Hund nie mit vollem Magen ins Wasser lassen: Es drohen Schwächezustände bis hin zur Ohnmacht und Lebensgefahr!
  • Keine Sprünge in unbekannte Gewässer (Steine, Äste, Strömungen usw.) 


Achtung: Wasserrute!

Für die meisten Hunde ist eine Wassertemperatur von 15 bis 17 Grad Celsius bei warmer Umgebungstemperatur für das Schwimmen geeignet, ohne dass es zu körperlichen Problemen durch Unterkühlung kommt. Ein Hund mit dichtem, wasserabweisendem Fell wie z.B. der Neufundländer zeigt sich da weniger empfindlich und verträgt auch deutlich kühleres Wasser. Zu kaltes Wasser kann neben Blasenentzündungen zu einer sogenannten „Wasserrute“ („cold water tail“) führen. Dabei ziehen sich durch Überanstrengung in Kombination mit kaltem Wasser Blutgefäße am Rutenansatz zusammen. Die Muskulatur kontrahiert, es kommt zu sehr schmerzhaften Verletzungen der Muskelfasern. Äußerlich erkennbar ist dies daran, dass die Rute noch eine Handbreit vom Ansatz her absteht und ansonsten schlaff herunterhängt. Eine Wasserrute lässt sich am ehesten mit einem „Hexenschuss“ bei uns Menschen vergleichen. Ein Hund mit Wasserrute sollte umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. (Link: gassi-guide.de und Link: fressnapf.de) 


Schwimmweste für Hunde

  • Ein gesunder Hund kann grundsätzlich auf eine Schwimmweste verzichten. Trotzdem gibt es Situationen, in denen eine Schwimmweste sinnvoll ist.
  • Durch den Auftrieb erleichtert die Weste das Schwimmen und der Hund ermüdet weniger schnell (ältere Hunde, Wasserjunkies).
  • Die Weste unterstützt die Entwicklung einer besseren Schwimmtechnik durch eine bessere Körperlage im Wasser und verhindert dadurch Muskelverspannungen bei längeren Schwimmstrecken.
  • Beim gemeinsamen Stand-Up-Paddling oder beim Bootsfahren lässt sich der Hund durch direkte Zugriffsmöglichkeit besser sichern.
  • Durch die grellen Farben der Westen ist der Hund im Wasser gut sichtbar.
  • Ein noch unsicherer Hund oder ein Welpe wird bei der Wassergewöhnung von einer Schwimmweste profitieren.
  • Hunde, die sich von einer Operation oder einer Verletzung erholt haben, können beim Schwimmen mit Weste wieder schonend Kondition aufbauen.
  • Eine Schwimmweste muss allerdings gut sitzen und darf den Hund auf keinen Fall einengen.

(Weitergehende Infos dazu- Links siehe unten: tier-chiropraktik, Link: petdoctors.at)


Geeignete Badestellen für Hunde sind bei „die Hundezeitung.com“ zu finden. Dort gibt es eine „Best-of-Liste“ für jedes Bundesland in Deutschland. Damit der Badespaß rundherum gelingt und keine wie auch immer gearteten Probleme entstehen, gilt auch beim Hundeschwimmen der Leitsatz: „Aufhören, wenn es am schönsten ist!“ 


Quellen und Links:

https://gassi-guide.de/outdoor/badespass-vorsicht-bei-kaltem-wasser/

https://www.tophundeschule.de/blog/tipp-des-monats/hunde-baden-gehen-437979

https://www.diehundezeitung.com/baden-mit-hund-in-deutschland/

https://happydog.de/hundemagazin/hundeschwimmen-mehr-spass-im-wasser

https://www.fressnapf.de/magazin/hund/gesundheit/wasserrute/

https://tier-chiropraktik.com/schwimmweste-hund/

https://www.petdoctors.at/hund/freizeit-wellness/brauchen-hunde-eine-schwimmweste

https://www.hundeo.com/erziehung/hundetraining/hund-schwimmen-beibringen/


11 August 2024