Können uns Haustiere glücklich machen?
Zum Beginn eines neuen Jahres wünschen wir uns gegenseitig viel Glück. Da erscheint es naheliegend zu fragen, ob ein Haustier zu unserem Glücksempfinden beitragen kann. Nun könnte man zu Recht vermuten, dass wir als Tierschutzverein diese Frage umgehend mit „Ja, natürlich!“ beantworten. Doch lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Denn aktuelle wissenschaftliche Studien (z. B. eine Studie der Ruhruniversität Bochum) zeigen, dass einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Haustier zu unserem Lebensglück beitragen kann.
Wie jeder weiß, bewegen sich z. B. Hundehalter regelmäßig an der frischen Luft und stärken dadurch ihr Immunsystem und trainieren ihr Herz-Kreislauf-System. Das Kuscheln mit Hunden, Katzen oder Kaninchen hat außerdem positiven Einfluss auf unsere Psyche. Es reduziert Stress, schafft Ruhe und lässt unsere Stimmung steigen. Es kommt zu einer Ausschüttung der Hormone Oxytocin und Endorphin. Oxytocin sorgt für das angenehme Gefühl von Geborgenheit und Nähe, Endorphin kennt man als Glückshormon. Wissenschaftler haben überdies bewiesen, dass die Anwesenheit von Haustieren im Büro den Stresslevel reduziert, im therapeutischen Umfeld Depressionen entgegenwirkt und gerade hier viele weitere Aufgaben erfüllt. Ein Haustier kann durch das tägliche Zusammenleben und das gemeinsame Überwinden von Krisen ein Lebenspartner sein. Ein Tier kritisiert nicht, es „hört einfach zu“ und nimmt den Menschen so, wie er ist. Haustiere fördern außerdem soziale Kontakte, denn mit anderen Tierbesitzern kommt man schnell ins Gespräch.
Trotzdem gibt es bei der Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen, wie bei allen wichtigen Entscheidungen im Leben, immer ein „Pro und Contra“. Die grundsätzliche Frage lautet: Passt das gewählte Haustier zu mir und meiner Lebensweise?
Menschen, die das Zusammensein mit einem Tier als Bereicherung ihres Lebens ansehen, sind Forschern zufolge glücklicher als Menschen, für die die Beschäftigung mit einem Haustier nur einen geringen Stellenwert hat. Vorab zu bedenken sind die Kosten für Grundausstattung, Verpflegung, Tierarzt und nicht zuletzt die Bereitschaft, lebenslang in guten und schlechten Zeiten Verantwortung für sein Haustier zu tragen. Auch passt nicht jedes Haustier zu jedem Menschen. Wer im Leben eher „gemütlich unterwegs“ ist, sollte sich z. B. keinen Hund zulegen, der regelmäßig „sportliche Auslastung“ und lange Spaziergänge benötigt. Dies und einiges mehr gilt es zu bedenken, wenn man plant, ein Haustier aufzunehmen, um zusammen glückliche Jahre zu erleben.
Aus diesen Gründen ist uns als Tierschutzverein eine umfangreiche Beratung vor (!) der Anschaffung eines ausgewählten Hundes oder einer Katze äußerst wichtig. Unser Ziel ist es, dass ein Tier und seine Halterin oder sein Halter in ihren Lebensweisen gut zusammenpassen, damit sich die zu Anfang gestellte Frage umso eindeutiger mit „Ja!“ beantworten lässt.
(Quellen: AOK Sachsen-Anhalt, Beitrag aus „Forschung und Wissen“)